Pfarrer Nico Buschmann stellt diesmal bei Kirche2go die Frage, warum wir Religionen brauchen und betont, dass sie uns helfen können, eine bessere Gesellschaft zu schaffen. Im Christentum, aber auch in anderen Religionen, werden wir als Geschöpfe Gottes betrachtet und werden dadurch in einem anderen Licht gesehen. Wenn wir diese Perspektive auf unsere Gesellschaft übertragen, kann das dazu führen, dass sie bunter, vielfältiger und friedlicher wird. Nico Buschmann betont, dass Religion gut sein kann, wenn sie nicht zum Selbstzweck wird. Hier zeigt er, dass Religionen nicht nur für ein spirituelles Wachstum und die Befriedigung von spirituellen Bedürfnissen notwendig sind, sondern auch eine wichtige Rolle bei der Schaffung einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft spielen können.
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Der ganze Beitrag zum Nachlesen:
Wozu brauchen wir eigentlich Religion? Das ist eine spannende Frage und ich möchte da ganz explizit sagen: Es geht hier nicht ums Christentum, sondern um die Frage, „brauchen wir Menschen, braucht eine Gesellschaft eigentlich Religion?“ Und ich würde sagen, ja, auf jeden Fall. Religion bewahrt uns ein bisschen davor, uns selber als Menschen zu überschätzen. Denn mit einer guten Perspektive von außen, mit dem Glauben daran, dass es etwas größeres gibt als wir selber, bewahren wir uns davor, uns Menschen zu hochzustellen in dieser Welt. Und da denke ich gerade an so Themen wie den Klimawandel und den Klimaschutz, dass wir Menschen uns immer verstehen als ein Teil von etwas größeren. Zum zweiten kann Religion aber auch helfen, einer Gesellschaft und den Menschen die in ihr leben, ein gutes Narrativ zu geben. Im Christentum – aber auch in anderen Religionen – ist es das, dass wir wunderbar gemachte Geschöpfe Gottes sind. Und ich glaube, wenn wir mit dieser Perspektive einer Gesellschaft begegnen, dann wird eine Gesellschaft bunter, vielfältiger und vor allen Dingen friedlicher und freundlicher. Und das dritte ist natürlich, dass wir Menschen seit Urzeiten beginnend eigentlich schon immer eine Ahnung hatten, das es da etwas größeres gibt. Auch wenn sich die Religionen verändert haben, ausdifferenziert haben, sich auch vielleicht voneinander abgespalten haben, so vereint sie doch immer der Glaube daran, dass es da etwas mehr gibt, als wir sehen können. Und dieses „mehr“, das zu erforschen, dafür sind, glaube ich, Religionen gut. Wenn sie nicht dem Selbstzweck dienen, wenn es nicht nur darum geht, Kirche zu sein oder Religion zu sein, um sich selber zu erhalten, sondern wenn diese Religion tatsächlich den Menschen dient. Und das hoffen wir Christinnen und Christen, dass wir das jeden Tag in unseren Kirchen auch leben.
Text: Nico Buschmann
Foto(s): Thorsten Levin
Der Beitrag Kirche2go fragt: wozu brauchen wir Religionen? erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.